An seinem Gymnasium in Chemnitz leitet Jan Martin einen Schülerbibelkreis (kurz "SBK"). Doch der Weg dahin war nicht ganz leicht: Mehrere Versuche, seinen Mitschülerinnen und Mitschülern etwas über Gott zu erzählen, gingen schief. Sie endeten in Missverständnissen, Ablehnung oder in spottenden Kommentaren. "Das alles trug nicht gerade zu meiner Ermutigung bei", gesteht Jan Martin.
Bei einem Gebetstreffen für Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden wurde er dann angesprochen, ob er sich vorstellen könnte, einen Schülerbibelkreis zu gründen. Die Leiterin des Treffens bat ihm ihre Unterstützung an. "Da war mir klar, dass Gott mich an diesem Platz haben will und er mir beistehen würde", berichtet Jan Martin.
Er besuchte ein Treffen der SMD, wo er gute Hinweise und Hilfe bekam. "Anschließend bin ich dann auf die Suche nach Mitstreitenden gegangen. Ich habe einfach alle Leute an meiner Schule gefragt, von denen ich wusste, dass sie auch gläubig sind", erzählt Jan Martin. Zu seiner großen Freude wollten viele von ihnen mitmachen, und so gründete er mit zwei anderen Schülern im Februar 2013 einen Schülerbibelkreis.
Vor allem geht es den Freunden hier um drei Anliegen: Sich gegenseitig zu stärken, vom Glauben zu erzählen und zu beten. "Wir möchten uns ermutigen, unseren Glauben in der Schule zu leben. Das betrifft Dinge wie Abschreiben, Mobbing oder Handys im Unterricht. Machen wir mit oder halten wir uns an die Regeln? Helfen wir unseren Mitschülerinnen und Mitschülern? Vergeben wir denen, die uns verletzt haben?" Und, ganz wichtig: Die Schule samt allen Beteiligten vor Gott zu bringen. "Für ein gutes Verhältnis zwischen Schülerinnen, Schülern und den Lehrkräften. Und damit unsere Schule ein Ort ist, in dem sich alle wohlfühlen."
Ein weiterer Punkt: Andere in die Gemeinde einzuladen, ist schwierig, weil die Hemmschwelle sehr hoch ist. Aber bei einem SBK, der während der Schulzeit stattfindet, kommen gerne Leute vorbei und schauen sich an, was dort gemacht wird. Nicht selten sind die Themen dann so interessant, dass sich spannende Gespräche ergeben.
Über die wöchentlichen Treffen hinaus gibt es immer wieder auch besondere Aktionen, vom Glaubenskurs über einen Kuchen-Verschenkbasar bis zum "Lehrer-Danke-Kaffee".
Um auf den SBK aufmerksam zu machen, haben Jan Martin und seine Freunde im Foyer der Schule ein Plakat aufgehängt. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, sprechen sie Leute direkt an und laden sie zu einem Treffen ein. Manchmal erfolgt das auch über die Eltern, die in der Gemeinde vom SBK erfahren – oder beim Elternabend das SBK-Plakat sehen und ihr Kind vorbeischicken. Ganz praktisch
Einen Raum haben Jan Martin und sein SBK von der Schulleitung zur Verfügung gestellt bekommen. Dort treffen sie sich immer mittwochs in der Mittagspause. Für das leibliche Wohl sorgt Jan Martin mit Gummibärchen und Schokolade.
Zu Beginn gibt es eine Andacht, die von einem SBK-Mitglied gehalten wird. Organisiert wird das vom Leitenden. Ist irgendwo Engpass, springt Jan Marin selbst ein. Prinzipiell gilt: Alle, die wollen, können eine Andacht halten und sich das Thema selbst heraussuchen. Anschließend wird zusammen gebetet.
Natürlich sind nicht alle vom SBK begeistert; manchmal gibt es auch spöttelnde Kommentare. Insgesamt jedoch überwiegen die positiven Äußerungen. Jan Martin und sein SBK bekommen viele anerkennende Worte – auch von Leuten, von denen sie es gar nicht erwartet hätten. "In den dreieinhalb Jahren, in denen ich unseren SBK leiten darf, habe ich eines immer wieder erfahren dürfen: Auf unserer Arbeit liegt Gottes Segen! Jesus sagte: ›Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.‹ (Matthäus 18,20) Das gilt auch für unsere Schule. Gott möchte, dass wir ein Licht in dieser Welt sind und als Christinnen und Christen mutig und entschlossen mit Jesus gehen."
Dieser Artikel erschien im christlichen Jugendmagazin Teensmag.
Weitere Infos und praktische Tipps zu Schülerbibelkreisen findet ihr auf der Seite der Schüler-SMD!
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