Viele Christinnen und Christen fragen sich jedes Jahr: Wie können wir Halloween sinnvoll nutzen – ohne uns vom Gruseltrend vereinnahmen zu lassen? Ein inspirierendes Beispiel kommt aus Nürnberg-Ziegelstein: Die „Gruselkirche“.
2023 hat die Kirchengemeinde Melanchthonkirche Ziegelstein zum ersten Mal eine „Gruselkirche“ gestaltet – nicht gegen Halloween, sondern mitten drin. Das Angbot wurde so gut angenommen, dass es nun einen festen Platz in der Kirche hat.
Statt die Türen zu schließen, öffnet die Gemeinde ihre Kirche für Kinder, Familien und Nachbarn. Mit Verkleidung, schaurigen Leckerbissen und biblischen Gruselgeschichten wird ein sonst mittlerweile eher konsumorientierter Feiertag ganz bewusst in dieKirche zurückgeholt. Besucherinnen und Besucher können durch eine fantasievoll gestaltete Kirche gehen, in der Licht, Geräusche und Stationen Fragen nach Angst, Dunkelheit und Hoffnung aufwerfen. Pfarrerin Julia Lehmann: „Wir nehmen die Ängste ernst, aber zeigen, dass Gott größer ist als die Dunkelheit.“
Am Ende wartet braucht es nicht unbedingt eine Predigt, sondern ein Moment der Stille, ein Segen und das Angebot, eine Kerze anzuzünden können gute Elemente sein.
💡Halloween ist eine großartige Gelegenheit, Menschen einzuladen, über Licht und Dunkel, Mut und Vertrauen ins Gespräch zu kommen.
Öffnet eure Kirche am Halloween-Abend:
Statt die Türen geschlossen zu halten, lasst Licht und Musik nach draußen strahlen. Viele Familien sind ohnehin unterwegs – warum also nicht neugierig machen mit warmem Licht, Kerzenschein oder einer kleinen Station vor der Kirche?
Gestaltet einen „Weg des Lichts“ oder eine Stationenkirche:
Nutzt Themen wie Angst, Dunkelheit, Mut, Vertrauen, Licht und Hoffnung. Jede Station kann einen kleinen Impuls, ein Symbol oder eine Mitmach-Aktion enthalten – etwa Schattenfiguren, ein Lichtlabyrinth oder eine Segensecke.
Begegnet den Menschen auf Augenhöhe:
Verzichtet auf große Worte – ein freundliches Willkommen, Kinderpunsch oder ein Stück Schokolade mit einer ermutigenden Karte wirken oft stärker als jede Predigt. Vielleicht ergibt sich dabei sogar ein kurzes Gespräch über das, was Halt gibt in dunklen Momenten.
Gebt den Dingen eine neue Bedeutung:
Ein Kürbis mit einer Kerze darin kann zum Symbol werden: Das Licht scheint in der Dunkelheit. Auch typische Halloween-Motive lassen sich kreativ umdeuten – etwa ein „Friedhof der Sorgen“, auf dem Besucher ihre Ängste auf Zettel schreiben und ablegen dürfen.
Verbindet Halloween und Reformationstag bewusst:
Beide Tage kreisen um Veränderung und Licht in der Finsternis. Vielleicht könnt ihr das Thema „Mut zur Erneuerung“ aufgreifen – oder mit Luther’s Worten: „Und wenn die Welt voll Teufel wär…“ Gott ist größer.
Bietet einen Moment der Stille und des Segens an:
Nach dem Trubel kann ein kurzer Moment in der Kirche wohltuend sein. Ein stiller Raum, Musik, Kerzen, ein Segensspruch oder die Einladung, eine Kerze anzuzünden, berühren viele Menschen – gerade an einem Abend voller lauter Reize.
Lasst Kinder mitgestalten:
Bastelaktionen, Laternen, kleine Theaterstücke oder Soundeffekte können von Kindern oder Jugendlichen vorbereitet werden. So wird Halloween zu einem Gemeinschaftsprojekt – nicht nur für Besucher, sondern für die ganze Gemeinde.
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