Samstagnachmittag. Wir waren als Familie im verschneiten Wald unterwegs, als wir ein Pärchen vor uns sahen: Sie humpelte stark, er zog einen Schlitten hinter sich her und stützte sie so gut es ging. Nachdem wir die beiden eingeholt hatten, sprach ich sie an: „Wie weit haben Sie noch zu gehen? Das sieht sehr beschwerlich aus.“ Die Antwort ergab, dass es noch eine ordentliche Strecke wäre. Da mein Auto nicht weit weg auf einem Parkplatz stand, bot ich an, sie nach Hause zu fahren. Wir vereinbarten einen Treffpunkt am Waldrand und dort holte ich die beiden ab. Schlitten in den Kofferraum Sie vorne mit ausgestrecktem Bein, er hinten… meine Familie ging alleine weiter.
Auf der Fahrt kamen wir ins Gespräch: Sie waren auf die Idee gekommen, den Winter zu genießen noch einmal Schlitten zu fahren, wie früher. Auf leicht vereister Piste endete die Fahrt in einem Ilex und für sie mit einer schmerzhaften Beinverletzung. Da es offensichtlich notwendig war, bot ich an, sie direkt in Krankenhaus zu fahren. Der dazu erforderliche Mund-Nasen-Schutz befand sich frisch verpackt in meinem Handschuhfach und so fügte es sich, dass die Dame einige Minuten später in der Notaufnahme saß und auf die Untersuchung wartete.
Egal, wie die Dinge sich nun entwickelten, der Mann brauchte ein Auto, um seine Frau entweder mit Heim zu nehmen oder ihr einige Dinge für einen Krankenhausaufenthalt zu bringen. Ich brachte ihn also nach Hause. Zum Abschied wollte er meinen Namen wissen.
Am Montagabend bekam ich eine E-Mail. Google macht’s möglich, hatten die beiden nicht nur meine E-Mail-Adresse gefunden, sondern sich auch über mein Engagement in der Gemeinde informiert. Die E-Mail lautete: „Jetzt weiß ich, wozu das alles nötig war. Meine Freundin ist Presbyterin in einer anderen Stadt und sie erzählt mir öfter von ihrem Glauben. Für mich ist Religion nicht so ein Thema, aber, sie hat angekündigt: Warte mal ab, eines Tages kommt einer, der Dir Jesus zeigt! Vielen Dank für Ihre Hilfe, das war nicht selbstverständlich und über das normale Maß ging es deutlich hinaus. Ich schätze, Sie waren der Mensch, der mir etwas zeigen sollte. Ich will der Sache mal nachgehen. Das Bein war übrigens nicht gebrochen, sondern nur stark verstaucht.“
Was mich freut: Ich habe nicht gepredigt, nicht gebetet und auch keine großes Evangelisations-Gespräch geführt. Ich habe einfach nur das Naheliegende getan. Der Kontext hat diese Jesus-Wendung gebracht und „google hat mich verraten“. Vielleicht ist es ja einfacher als man denkt, Licht zu sein und auf Jesus hinzuweisen.
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