Ihr wollt, dass eure Freundinnen und Freunde selbst anfangen, in der Bibel zu lesen? Ein evangelistischer Gesprächskreis kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Erfahrt, wie ihr solch einen Kreis ins Leben rufen könnt.
In einem evangelistischen Gesprächskreis lest ihr gemeinsam mit Menschen, die noch nicht an Jesus glauben, in der Bibel und stellt dabei Fragen an den Text. Aber warum ist gerade eine Kleingruppe so wirksam? Und warum lohnt es sich, eine solche Bibelgruppe zu starten?
Erstens: Schon die ersten Christen trafen sich in kleinen Gruppen. In der Apostelgeschichte lesen wir immer wieder, wie sich die ersten Christen gemeinsam in ihren Häusern versammelten, um dort zu beten und die Schriften zu studieren. Damals waren sie zwar eher unter sich, aber das Prinzip gilt bis heute: In einer kleinen Gruppe kann sich jeder einbringen und öffnen. In einer familiären Atmosphäre ist ein gutes geistliches Wachstum möglich.
Zweitens: Es entspricht unserer Kultur, uns zu treffen und Zeit miteinander zu verbringen. Wir versammeln uns gern, besonders in gemütlicher Runde, und genießen gemeinsam gutes Essen oder unterhalten uns über Gott und die Welt. Warum also nicht uns treffen, um uns über Gott und die Bibel auszutauschen? Sich zwanglos im Wohnzimmer zu treffen, ist Menschen nicht ungewohnt oder unbekannt. Seid aber bei eurer Einladung von Anfang an ehrlich und macht klar, dass das Ziel des Treffens gemeinsames Bibellesen ist.
Drittens: Weil Gottes Wort im Mittelpunkt steht. Euer Gast oder eure Gäste wissen also: Sie kommen zum Bibellesen. Dabei gilt wie bei jedem Bibelstudium: Der Glaube kommt aus der Verkündigung (vgl. Römer 10,17). Die Bibel selbst ist der Lehrer. Nicht eure Meinung steht im Vordergrund, sondern ihr stellt Fragen, durch die ihr euch gemeinsam dem Bibeltext nähert. Stellt euch darauf ein, dass ihr durch die Fragen selbst herausgefordert und noch eine Menge lernen werdet. Ihr müsst aber nicht jede Frage beantworten können – setzt euch nicht unter Druck!
Zum gemeinsamen Studium ist eines der Evangelien, in denen man die Person Jesus kennenlernen kann, besonders geeignet. Natürlich müsst ihr oder ein anderer Christ den Kreis leiten, aber im Fokus sollte immer das Wort Gottes stehen.
Eine mögliche Herangehensweise ist es, ein konkretes Thema zu behandeln. Anhand der thematischen Gruppenarbeit könnt ihr euch zum Beispiel erschließen:
Gebt euren „Schützlingen“ Bibelstellen an die Hand, die sie studieren sollen. Lasst sie dann die Fragen selbstständig bearbeiten.
Ihr könnt auch ein fertiges Kursprogramm durcharbeiten. Der Vorteil ist, dass ihr weniger Vorbereitungszeit benötigt und euch eines fertigen Inhaltes bedienen könnt. Die Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach bietet euch zum Beispiel das Emmaus Kursprogramm und einen dazugehörigen Gesprächsleitfaden. Fragen wie Wer ist dieser Jesus? Was hat er getan? Und – wie kann ich ihn kennenlernen? werden im Basiskurs in 5 Lektionen behandelt.
Ein weiterer, guter Kurs ist der Glaubenskurs Vertikalkurs. Der Kurs ist in 10 Lektionen aufgeteilt und kann an zehn Abenden durchgearbeitet werden. Er eignet sich besonders für jüngere Leute.
Um ein Bibelgespräch zu starten, solltet ihr einige Punkte beachten. Gute Vorbereitung ist das A und O.
Wählt zum Beispiel ein Evangelium aus und überlegt euch Fragen, die durch den Text führen sollen. Lest zunächst den Text und fragt euch, wie er auf die Zuhörer wirkt. Beachtet dabei: Wir müssen Gott nicht verteidigen. Natürlich dürfen wir Argumente finden, aber wir sollen auch die Bibel für sich selbst sprechen lassen.
Das sollten, wenn möglich, nicht mehr als acht Leute sein. Achtet darauf, dass ihr euch mit der Anzahl der Leute wohl und nicht überfordert fühlt. Schließlich seid ihr der Gastgeber oder die Gastgeberin.
Sucht euch Unterstützung im Gebet und redet mit den Gemeindeverantwortlichen über euer Vorhaben. Steckt euch ein realistisches Ziel: Euer Treffen sollte einmal pro Woche oder einmal alle zwei Wochen stattfinden.
Unterschätzt nicht die Wirkung des ersten Abends. Legt besonders viel Augenmerk auf die Atmosphäre und bemüht euch, ein guter Gastgeber zu sein und das Eis zu brechen. Beschränkt euch auf einen kurzen Einstieg und lest am ersten Abend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch nicht zu lange in der Bibel. Der Rahmen eurer Veranstaltung soll Vertrauen und eine Atmosphäre schaffen, in der man sich gern öffnet.
Achtet darauf, wie viele andere Christinnen und Christen ihr bei eurer Gesprächsgruppe teilnehmen lasst. Unterstützer und Mitarbeiter sind wichtig, aber es sollten nicht zu viele sein. Die Fragen sollen immer noch die Interessierten beantworten. Eure Veranstaltung ist nicht der Ort für Christen, die mit ihrem Bibelwissen glänzen wollen.
Achtet auf die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und darauf, wie sie sich am Gespräch beteiligen. Gibt es Einzelne, die sich zurückziehen? Geht ihnen nach und sucht das Gespräch! Fragt nach, was hinter der Zurückhaltung steckt und lernt die Menschen, die sich in euerm Wohnzimmer treffen, besser kennen.
Legt im Voraus fest, wann und wie oft ihr euch treffen wollt. Das schafft einen guten Rahmen und erleichtert potentiell Interessierten den Einstieg. Ladet doch zu Beginn ganz zwanglos zu vier Abenden über die Bibel ein. Wenn mehr daraus wird – prima!
Sucht Begegnungen zu euren Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch außerhalb des Bibelkreises. Seid euch aber auch darüber bewusst, dass es immer wieder Menschen gibt, die Gottes Wort ablehnen werden. Das heißt nicht automatisch, dass ihr etwas falsch gemacht hast.
Und sonst? Freut euch auf eine spannende Zeit und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes! Ihr werdet bestimmt selbst davon profitieren.
Der Beitrag stammt von der Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach.
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