Christliche Feste und ihre Hintergründe sind immer wieder ein guter Anlass, um mit Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Insbesondere Weihnachten wird großflächig gefeiert und trotzdem kennen viele Menschen nicht den Ursprung des Festes. An dieser Stelle helfen euch die Themenflyer „Weihnachten“.
Was Jesus mit Weihnachten zu tun hat und warum es um mehr geht als Tannenbaum, Lametta und leckeres Essen, erklärt Pastor Wolfgang Kraska.
In der Bibel wird gleich auf den ersten Seiten berichtet, wie Gott den Menschen geschaffen und – wichtiger noch – wie er sich das Leben der Menschen gedacht hat. Sie sollten in seiner Nähe leben, von ihm versorgt und beschützt, und vor allem geliebt. Und umgekehrt sollten sie diese Liebe erwidern, indem sie Gott respektierten und ihm vertrauten. So sah Plan A aus, das Paradies. Aber den Menschen war es nicht genug. Sie wollten selbst wie Gott sein. Der Bericht vom sogenannten „Sündenfall“ beschreibt, wie Adam und Eva die entscheidende Grenze überschreiten. Sie hoffen, damit ihr Leben besser zu optimieren, und machen doch alles kaputt.
Seitdem ist das Leben mühsam und kompliziert geworden. Hass, Leid, Kriege, Katastrophen haben hier ihren letzten Ursprung. Die heile Welt des Paradieses und die kindlich-unbefangene Beziehung zu Gott sind zerstört. Dabei brauchen wir Menschen gerade die so dringend. Aber das ist nur eine Seite der Wahrheit. Die andere lautet, dass auch Gott selbst zutiefst enttäuscht und betroffen ist. So hatte er sich die Beziehung zu seinen Menschen nicht vorgestellt! Trotzdem bleibt es dabei, dass Gott uns Menschen liebt. Das ist unsere Chance: die Liebe Gottes zu uns!
Gott ist ja nicht etwa eine abstrakte Idee oder ein moralisches Prinzip. Er schaut uns auch nicht aus der Distanz zu, um sich Notizen für die letzte Abrechnung zu machen. Vielmehr will er nach wie vor mit uns unterwegs sein und sich immer wieder in unseren Alltag einklinken. Manchmal geschieht das in der Weise, dass er uns eine Extraportion Kraft zufließen lässt und uns ermutigt, nicht aufzugeben. Oder durch unerwartete Wendungen, hinter denen er steckt. Viele solcher kleine Wunder bekommen wir gar nicht mit, weil sie so alltäglich erscheinen. Gottes Impuls kann aber auch so aussehen, dass er uns die Augen für schädliche Entwicklungen und falsche Wege öffnet. Er will uns damit keineswegs den Spaß verderben.
Vielmehr will er uns zeigen, was aus seiner Perspektive für uns gut ist und uns guttut. Und ja, es gibt auch Situationen, in denen wir alles anzweifeln und vielleicht sogar kurz vor dem Verzweifeln stehen. Ich weiß aus eigenem Erleben, wie sich das anfühlt. Aber im Rückblick kann ich sagen, dass ich gerade in Notzeiten von Gott durch getragen worden bin. Ohne ihn hätte ich das Ganze niemals durchgestanden. Ich finde es einfach großartig, Gott immer wieder neu zu erleben, und es hilft mir, zuversichtlich in die Zukunft zu gehen. Es ist das Wichtigste und Schönste in meinem Leben.
So ist Gott, und in dieser Weise sollen möglichst alle ihn kennenlernen. Aber wie soll das gehen, wenn unsere Beziehung zu Gott nicht mehr in Ordnung ist, wie ich oben geschrieben habe? Genau an dieser Stelle kommt Weihnachten ins Spiel. Gott selbst ersinnt einen Plan B, wie es doch noch möglich wird, dass Menschen hier und heute wieder mit ihm leben können. Weihnachten ist der Tag, an dem er mit der Umsetzung beginnt. Das Eigentliche an Weihnachten sind nämlich nicht die Hirten auf dem Feld und nicht die Weisen aus dem Morgenland. Es geht um viel mehr. Am ehesten bringt uns der Engel Gottes auf die Spur, wenn der den Hirten sagt: „Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden“ (Lukas 2, 10-11; GNB).
Die Lösung sieht so aus: Gott selbst wird einer der Menschen und kommt als Baby zur Welt. In Gestalt von Jesus. Allein diese Aktion macht schon Gottes Solidarisierung mit uns deutlich. Jesus durchlebt alle Herausforderungen, die auch wir kennen. Wenn einer uns versteht, dann er!
Aber das ist nicht alles. Die Geschichte von Jesus geht ja weiter. Zu seinem Leben gehört auch sein außergewöhnlicher Tod am Kreuz. Jesus ist nämlich nicht gekommen, um sein Leben zu genießen. Vielmehr sollte er für all das sterben, was zwischen Gott und uns steht und uns eigentlich disqualifiziert, Gott unter die Augen zu kommen. Seitdem aber sieht das alles anders aus. Gott ist wieder zugänglich geworden.
Der erwachsene Jesus erklärt seinen Jüngern, dass sie wie ein Kind „Papa“ zu Gott zu sagen dürfen: „Vater im Himmel“. Ist uns eigentlich klar, wie wenig selbstverständlich das ist? Wir bekommen das Recht, wieder Gottes Kinder zu sein und Tag für Tag als solche zu leben. Das ist der Grund, warum der Engel von „Rettung“ spricht. Wenn wir diese gute Nachricht nicht nur mit dem Kopf, sondern mit allen Fasern unserer Existenz aufnehmen, macht es etwas mit uns. Es macht uns zuversichtlich, fröhlich und dankbar. Und wir begreifen: Wir sind Beschenkte und haben allen Grund zum Feiern! Deshalb: Fröhliche und gesegnete Weihnachten!
Der Text ist ein Auszug aus dem Themenflyer "Weihnachten - Was gibt's denn da zu feiern?". Wolfgang Kraska ist Pastor im Ruhestand im Bund Freier evangelischer Gemeinden (FeG).
Ihr wollt Menschen in eurem Umfeld den wahren Sinn von Weihnachten erklären? Hier gibt es die Themenflyer zum Weitergeben.
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